Bei Borussia Dortmund macht sich nach dem gestrigen 9. Spieltag die Ratlosigkeit breit. Obwohl man sich derzeit auf dem ersten Platz in der Tabelle weiß, ist der Frust über die verlorene Führung mit dem Zwei-Punkte-Vorsprung bei der Eintracht groß. Fast scheint es, als sollte der Verein in die nächste Krise rutschen. Zwar stemmen sich die Spieler mit Gewalt gegen ähnliche Gerüchte, doch nachdem Frankfurt trotz des Rückstands von zwei Toren noch den Ausgleich erzielen konnte, liegen Fragen nach einem aktuellen Leistungstief des Dortmunder Pokalsiegers auf der Hand.
Erst vor wenigen Tagen hatte Dortmund wenig rühmlich gegen den RB Leipzig verloren und in der Champions League nur ein Unentschieden gegen Nikosia erzielt. Im gestrigen Spiel nun reichte die Führung gegen die Eintracht mit zwei Toren Vorsprung nicht aus, um den Sieg zu holen. Den bisher komfortablen Vorsprung von fünf Punkten auf den FC Bayern hat Dortmund also innerhalb von wenigen Spieltagen vergeben. So verwundert es nicht, dass der Dortmunder Trainer klar sagt, dass das Spiel eigentlich hätte gewonnen werden müssen. Es hätte möglich sein müssen, aus den Chancen bis zu fünf Tore zu erzielen. Er kommt dann auch zu dem Ergebnis, dass seine Mannschaft im Augenblick nicht den Fußball spielt, den sie eigentlich beherrscht.
In der Aufarbeitung des Spiels gab es also eine Reihe von Baustellen zu besprechen. Die Defensive erwies sich als ausgesprochen löchrig, der Sturm um Torjäger Aubameyang war harmlos wie schon lange nicht mehr. Das Mittelfeld hätte zwischen Abwehr und Angriff Einiges bewegen können, doch man hatte den Eindruck, dass es gestern gar nicht auf dem Platz zu finden war. Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic scherzte dann auch, dass man ein Spiel ohne Mittelfeld vielleicht bei den Alten Herren sieht, nicht aber bei den Profis in der Bundesliga. Kreativität war bei den Dortmundern auch nicht im nennenswerten Umfang zu finden, nachdem Sahin als bisheriger Taktgeber durch eine effektive Manndeckung mehr oder weniger ausgeschaltet worden war. Es bleibt also abzuwarten, wann man in Dortmund die aktuelle negative Performance wieder in den Griff bekommt und den Fußball zeigt, auf den die Fans sehnlich warten.
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